Von SAP WM zu SAP EWM: Ein Paradigmenwechsel in der SAP-basierten Lagerlogistik
Der Umstieg von SAP WM auf SAP EWM bedeutet weit mehr als nur ein technisches Upgrade. Es ist ein grundlegender Wandel hin zu flexibleren Prozessen, höherer Transparenz und moderner Automatisierung.
Paradigmenwechsel verstehen
SAP WM stößt durch Automatisierung und Echtzeitanforderungen zunehmend an Grenzen. Von starren Strukturen in WM zu flexiblen, regelbasierten Prozessen in EWM – ein neuer Standard in der Lagerlogistik.
Transparenz in Echtzeit
SAP EWM bringt Echtzeit-Monitoring, Dashboards und Steuerungsmöglichkeiten, die über das hinausgehen, was SAP WM je bieten konnte.
Fit für die Zukunft
Mit SAP EWM lassen sich Automatisierung, MFS, AutoStore oder AGVs nahtlos integrieren – die Basis für moderne Supply Chains.
Von WM zu EWM: Ein Paradigmenwechsel in der Lagerlogistik
Die Anforderungen an moderne Lagerlogistik sind in den letzten Jahrzehnten rasant gestiegen. Während SAP WM lange Zeit als zuverlässiges Modul für die Lagerverwaltung im SAP ERP galt, hat sich mit dem SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) eine neue Generation von Warehouse Management Systemen etabliert. Dieser Beitrag beleuchtet die historische Entwicklung von SAP WM zu SAP EWM und zeigt, warum Extended Warehouse Management heute die strategische Lösung für Unternehmen ist, die ihre Intralogistik zukunftssicher gestalten möchten.
Komplexität, Automatisierung, Echtzeit: Die neue Realität im Lager
SAP WM wurde in den 1990er Jahren als Modul im SAP R/3 eingeführt und bot grundlegende Funktionen zur Bestandsführung und Steuerung von Lagerprozessen. Mit wachsender Komplexität in der Lagerlogistik, etwa durch Automatisierung, Echtzeitdaten und steigende Anforderungen an Transparenz, stieß SAP WM zunehmend an seine Grenzen.
Anforderungen moderner Lagermanagementsysteme
- Steigende Komplexität durch E-Commerce, Omnichannel, Retouren.
- Automatisierung durch Förderanlagen, AutoStore, AGVs und Robotik.
- Transparenz & Echtzeitdaten für Monitoring und Steuerung.
- Integration in SAP S/4HANA, IoT, MES und TMS.
- Flexible Prozessgestaltung und mobiles Arbeiten
SAP EWM als Antwort auf moderne Lageranforderungen
SAP EWM wurde 2007 als eigenständiges Produkt eingeführt und bietet deutlich erweiterte Funktionalitäten: Cross-Docking, Yard Management, Integration automatisierter Lagertechnik und flexible Steuerung komplexer Lagerstrukturen. Seit dem Aufkommen von SAP S/4HANA steht SAP EWM auch als embedded Lösung zur Verfügung – vollständig integriert in die S/4HANA-Systemlandschaft
Entwicklung von SAP WM zu SAP EWM im Überblick

Timeline & Meilensteine
- 1990er Jahre: Einführung von SAP WM im SAP R/3 mit Fokus auf Bestandsführung und Bewegungen
- 2000er Jahre: Steigende Anforderungen an Lagerprozesse und Automatisierung
- 2007: Einführung von SAP EWM als eigenständiges Produkt
- 2015+: Dezentrale EWM-Systeme mit Schnittstellen zu SAP S/4HANA
- Heute: Embedded SAP EWM in S/4HANA mit vollständiger Integration und Echtzeitdatenverarbeitung
Abkündigung von SAP WM
SAP WM wird 2027 abgekündigt – spätestens dann ist der Umstieg auf SAP EWM unvermeidlich.
Unternehmen, die frühzeitig handeln, sichern sich Wettbewerbsvorteile durch moderne, automatisierte und transparente Lagerprozesse.

Technische und funktionale Unterschiede: SAP WM vs. SAP EWM
Die wesentlichen Vorteile von SAP EWM
- Funktionalität: Cross-Docking, Slotting, Yard Management, Sequencing.
- Flexibilität & Skalierbarkeit: Anpassbar für alle Lagergrößen und Geschäftsmodelle.
- Echtzeit & Transparenz: Monitoring und Reporting in Echtzeit.
- Automatisierung & Integration: SAP MFS, Robotik, IoT.
- S/4HANA-Kompatibilität: Embedded oder dezentral.
- Zukunftssicherheit: SAP WM wird abgelöst, EWM ist die strategische Lösung.
Worauf beim Umstieg zu achten ist (Migration & Best Practices)
- Analyse bestehender WM-Prozesse und Customizing
- Entscheidung für Embedded oder dezentrale Architektur
- Bereinigung und Vorbereitung von Stammdaten
- Nutzung von EWM-Standardfunktionen statt Übernahme von Workarounds
- Abschluss offener WM-Belege vor Migration
- Neuaufbau von Benutzerrollen und Berechtigungen
- Prüfung und Anpassung von Schnittstellen
- Umfassendes Testen und Schulung der Mitarbeiter
- Sicherung der Bestandsdaten bei Migration
- Nach Go-Live kontinuierliche Optimierung
Häufige Herausforderungen und wie man sie überwindet
- Hoher Migrationsaufwand: Eine strukturierte Planung, eine saubere Prozessaufnahme und Best Practices sorgen dafür, dass die Komplexität beherrschbar bleibt.
- Kosten und Projektumfang: Die Einführung von SAP EWM erfordert Investitionen, die sich jedoch mittel- bis langfristig durch Effizienzsteigerungen und höhere Transparenz auszahlen.
- Mitarbeiterakzeptanz: Schulungen, klare Kommunikation und gezieltes Change Management sind entscheidend, um Anwender frühzeitig mitzunehmen und Widerstände abzubauen.
- Systemausfallzeiten: Durch ein sauberes Go-Live-Management mit Tests, Pilotphasen und Fallback-Strategien lassen sich Unterbrechungen im Tagesgeschäft minimieren.
- Bestandsgenauigkeit: Eine gründliche Bereinigung und Validierung der Stammdaten vor der Migration ist essenziell, um Fehler und Unstimmigkeiten im neuen System zu vermeiden.
Fazit
Die Entwicklung von SAP WM zu SAP EWM zeigt den Wandel von einem klassischen Lagerverwaltungssystem hin zu einer hochflexiblen, integrierten und zukunftsfähigen Lösung. Unternehmen profitieren von besseren Automatisierungsmöglichkeiten, erhöhter Transparenz und effizienteren Abläufen in ihrer Intralogistik. SAP EWM ist nicht nur ein technologisches Upgrade, es ist ein strategischer Schritt in Richtung digitale Lagerlogistik und Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.
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FAQs
Sie haben Fragen? In den folgenden FAQs haben wir die wichtigsten Antworten für Sie zusammengestellt. Falls Ihre Frage nicht dabei ist, sprechen Sie uns gerne direkt an.
SAP WM steht für das klassische Warehouse Management Modul innerhalb von SAP ERP R/3, das bereits seit den 1990er Jahren im Einsatz ist. Der Begriff SAP WMS wird häufig synonym verwendet und steht allgemein für ein Warehouse Management System. SAP EWM hingegen bedeutet „Extended Warehouse Management“ und ist die moderne Lösung von SAP mit erweiterten Funktionen, Echtzeitintegration und vollständiger Einbettung in SAP S/4HANA.
Der reguläre Support für SAP WM läuft bis 2027. Unternehmen haben jedoch die Möglichkeit, gegen Aufpreis eine Verlängerung bis 2030 zu erhalten. Langfristig führt jedoch kein Weg am Umstieg auf SAP EWM vorbei.
Embedded SAP EWM ist direkt in SAP S/4HANA integriert. Es benötigt keine zusätzlichen Schnittstellen und bietet eine enge Verzahnung mit anderen SAP-Modulen bei gleichzeitig geringeren Betriebskosten. Dezentrales SAP EWM hingegen läuft auf einer separaten Instanz und eignet sich besonders für komplexe Szenarien oder hohe Prozesslasten, da es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit bietet.
Ja, SAP bietet mit SAP S/4HANA Basic EWM eine abgespeckte Variante, die speziell für kleinere Lager und weniger komplexe Prozesse konzipiert ist. Unternehmen können bei Bedarf jederzeit auf die umfassendere Advanced-Version wechseln.
SAP WM stößt bei modernen Anforderungen wie Automatisierung, Echtzeittransparenz oder komplexen Lagerstrukturen zunehmend an seine Grenzen. Da SAP WM nicht mehr strategisch weiterentwickelt wird, stellt SAP EWM die zukunftssichere Alternative dar.
SAP EWM unterstützt fortschrittliche Funktionen wie Cross-Docking, Slotting, Wave Management, Yard Management sowie die Integration von Lagertechnik. Unternehmen profitieren dadurch von höherer Flexibilität, mehr Automatisierung und besserer Transparenz in ihren Lagerprozessen.
Ein erfolgreicher Wechsel erfordert eine sorgfältige Analyse der bestehenden Prozesse, die Bereinigung von Stammdaten und eine klare Migrationsstrategie. Ebenso wichtig sind umfassende Tests sowie Schulungen und Maßnahmen im Change Management, um die Mitarbeitenden aktiv in den Wandel einzubeziehen.





